Neonazi-Verbindungen von CDU-Politiker gefährden Koalition

SPD und Grüne in Sachsen-Anhalt hinterfragen ‘schwarze Sonne’-Tätowierung von CDU-Politiker Robert Möritz.
Enthüllungen über das Neonazi-Tattoo und die rechtsextremen Verbindungen eines Politikers aus Angela Merkels Christdemokraten haben die Zukunft der Regierungskoalition in Sachsen-Anhalt in Frage gestellt.
Robert Möritz, Mitglied des CDU-Exekutivkomitees im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, bestätigte am vergangenen Donnerstag, dass er Mitglied von Uniter ist, einem privaten Unterstützungsnetzwerk für aktive und ehemalige Soldaten und Sicherheitspersonal.
Dessen Verbindungen zum rechtsextremen „Prepper“ sind in den letzten Monaten Gegenstand intensiver Medienbeobachtungen geworden.
Social-Media-Auftritt fragwürdig
Am 6. Dezember schwang der 29-jährige Möritz eine Flagge mit dem Uniter-Logo – bestehend aus einem Schwert, einem christlichen Kreuz und einem Kranz -, während er in Leipzig Spenden an Obdachlose verteilte. Am Sonntag gab er jedoch bekannt, dass er seine Mitgliedschaft im Netzwerk gekündigt habe.
Möritz ‘Social-Media-Präsenz zeigte auch, dass er 2011 als Steward bei einem Neonazi-Marsch in Halle, in der ein Mann versuchte, eine Synagoge anzugreifen, tätig war. Ein Foto zeigte, dass er ein Tattoo der sogenannten “Schwarzen Sonne” auf dem Ellbogen hat – ein Symbol, dass von Neonazis anstelle des verbotenen Hakenkreuzes verwendet wird.
Koalition auf dem Prüfstand
Die Sozialdemokraten und die Grünen, seit 2016 Juniorpartner der Konservativen in der Landesregierung von Sachsen-Anhalt, haben ihre Besorgnis über Möritz offen zum Ausdruck gebracht.
“Wie viel Platz für Hakenkreuze gibt es in der CDU?”, fragten die Grünen in einer Erklärung, die über das Wochenende verteilt wurde.
Sven Schulze, CDU-Generalsekretär im Land, reagierte empört und stellte die Zukunft der Koalition in Frage, sofern sich die Grünen nicht entschuldigten. Die Partei hat dies bisher abgelehnt.
Die CDU hat sich jedenfalls geweigert, Möritz auszuschließen.
Einige belastende Beweise siehst du hier: