Steinbockjagd in Wallis auch für Ausländer geöffnet

Die langen, gebogenen Hörner des Alpensteinbocks und seine Vorliebe für Höhenlagen machen ihn zum Symbol der Alpen und zu einer begehrten Trophäe für Jäger.
Jahrhunderte intensiver Jagd haben die Anzahl der Alpensteinböcke in einem Gebiet Norditaliens auf wenige hundert reduziert.
Doch im späten 20. Jahrhundert erholten sich die Zahlen – insbesondere in der Schweiz – durch kontrollierte Wiedereinführungen von Steinböcken aus Italien.
Umstritten ist, dass Trophäenjäger nun in einer Schweizer Region wieder Steinböcke schießen können.
Der Schweizer Steinbock lebt hauptsächlich im Hochgebirge zweier südlicher Regionen (Kantone) – Wallis und Graubünden.
Das Wallis (auch Wallis genannt) nimmt nun Ausländer in seine strenge Quote der Steinbockjagdlizenzen auf. Graubünden erlaubt jedoch nur den Einheimischen, Steinböcke zu jagen.
Die Europäische Umweltagentur stuft den Status des Steinbocks in diesen Regionen als “ungünstig-unangemessen” ein – das heißt, die Zahlen sind nicht kritisch, aber es sind erhebliche langfristige Erhaltungsmaßnahmen erforderlich.
Lizenz für Abschuss kostet bis zu 13.000 CHF
Der Schweizer öffentlich-rechtliche Rundfunk RTS berichtet, dass ausländische Trophäenjäger jetzt ins Wallis gezogen werden, wo eine Lizenz zum Schießen eines männlichen Steinbocks mit einem Meter langen Hörnern bis zu 13.000 Franken kostet.
RTS interviewte eine amerikanische Großwildjägerin, Olivia Nalos Opre, die ihren Preis auf einer Walliser “Safari” vorführte – ein Paar langer Steinbockhörner. Die dreitägige Reise kostete sie rund 20’000 Franken.
Die ehemalige Miss Nebraska sagte, sie habe einen großen, mächtigen Steinbock geschossen, und ihre Freundin Denise habe “zwei geschossen, darunter eine Trophäe, die länger als einen Meter ist”.
Jedes Jahr vergibt das Wallis bis zu 120 Eintageslizenzen für das Schießen von Steinböcken – ein Geschäft, das 650.000 Franken (509.000 Pfund) in das Budget der Region einbringt.
Heute leben schätzungsweise mehr als 40.000 Steinböcke in den Alpen – normalerweise über 2.000 m – und die Schweiz beherbergt die größte Population: rund 16.000.
Insgesamt werden jährlich rund 450 Steinböcke im Wallis und 500 in Graubünden geschossen, wo 40% der Schweizer Steinböcke leben.
Aber im benachbarten Italien und Frankreich ist die Steinbockjagd verboten.